Leitfaden zur Kitzrettung

15 14 Das Kitz darf nur so kurz wie mög- lich festgesetzt werden, maximal aber vier Stunden (zwei Fütterungs- zyklen) - die zeitnahe Freilassung ist zum Wohl des Tieres unbedingt zu gewährleisten! Verhalten bei Vogelangriffen ► Ab und an interessieren sich Raub- vögel für unsere Drohnen oder man fliegt zu nah an einem Gelege vorbei dabei kann es zu Abwehrreaktionen kommen. Eine Begegnung in der Luft geht für beide im Zweifelsfall nicht gut aus, dann stürzt die Droh- ne ab und der Vogel verletzt sich. Beides wollen wir nicht! Kommt ein Vogel zu nahe, weicht man mit der Drohne zunächst um einige Meter aus. Dreht der Vogel dann nicht ab, bitte ruhig bleiben und die Drohne stehen lassen. Kommt der Vogel näher, dann bei einem Abstand von fünf bis zehn Metern ruckartig senk- recht nach oben ziehen. Dieses si- mulierte Dominanzverhalten und die Geräuschentwicklung der Propel- ler lassen das Interesse der Vögel meist sehr schnell erlahmen. Des weiteren können die meisten Vögel nicht so schnell steigen. Ein Aus- weichen nach oben macht also am meisten Sinn. Flugvorbereitung am Vorabend des Einsatzes ► Der Pilot ist der direkte Systemver- antwortliche und hat dafür Sorge zu tragen, dass in den Morgenstunden alle Akkus sauber geladen sind. Alle Updates auf der Drohne sollten am Vorabend kontrolliert werden (Bitte beachten! Intelligente Akkus müs- sen einzeln upgedatet werden!). Oft benötigen die Fernbedienungen beim Einsatz einen Internetzugang, der mittels Mobiltelefon und Hot- spot bereitgestellt werden kann. Der Internetzugang ist wichtig, um aktu- elles Kartenmaterial nachzuladen. Auch wenn auf Sicht problemlos offline geflogen werden kann, stellt die Kartenanzeige auf der Fernbe- dienung mitunter eine wertvolle Hilfe dar. ► Die Überprüfung der mechani- schen Funktionen gehört ebenfalls zum Vorabend-Check an der Droh- ne. Die Motoren sollten sich immer leicht drehen und die Propeller müssen sauber und ohne Macken sein. Selbst kleine Verschmutzun- gen oder Beschädigungen an den Propellern verursachen eine enor- me Unwucht, was zu unerwünsch- ten Vibrationen führt. Wer es genau nimmt, kann seine Propeller auch auf eine Wuchtwage legen und mit kleinen Stücken Tesafilm exakt aus- wuchten. Das führt zu stabilerem Flug, weniger mechanischem Ver- schleiß und Stromersparnis. Direkt vor dem Start der Drohne ► Eine schriftliche Erlaubnis zum Start und zur Suche ist einzuholen. Ein Vordruck findet sich auf der Home- page unter: www.schwabenkitz.de/download/ Einsatzprotokoll.pdf ► Am Einsatzort angekommen müs- sen sich Pilot und Spotter zunächst einen Überblick der Umgebung ver- schaffen. Wo befinden sich Strom- leitungen, wie hoch sind Bäume und Masten? Befindet sich die Wiese an einem Hang, an dessen oberem Ende wesentlich höher geflogen werden muss? Macht es in diesem Fall Sinn, die Wiese zunächst kom- plett am oberen Rand entlang und dann in einem parallelen Raster von oben nach unten abzufliegen? Auch das Besprechen der abzu- fliegenden Flurstücke mit Landwirt, Pächter oder Jäger ist wichtig, um die kürzeste Strecke zu fliegen. Das spart Zeit und Akkuleistung. ► Die grobe Planung mit dem Land- wirt und/oder Jagdpächter kann oft schon im Voraus mittels Flurstück- Nummern oder Besichtigung vor Ort erfolgen. Der Jäger kennt die Ge- wohnheiten seiner Wildtiere oft am besten und weiß, wo die Tiere unter- wegs sind. ► Eine Prüfung der Flugverbotszonen kann unter Umständen flugentschei- dend sein. In der Nähe von Flug- häfen und anderen „NoFly-Zonen“ starten viele Drohnen gar nicht erst, wenn sie diese mittels des GPS-Si- gnals erkennen. Hier besteht die Möglichkeit der temporären Frei- schaltung durch den Hersteller. Drohnen, die im Einsatz bei Behör- den und Organisationen mit Sicher- heitsaufgaben (BOS) fliegen, haben diese Freischaltung schon als Stan- dard. ► Im nächsten Schritt gilt es die ge- wonnenen Erkenntnisse in eine kur- ze Flugplanung umzusetzen. Wel- che Route will ich fliegen (Raster, kreisförmig, von innen nach außen etc.)? In welcher Höhe will oder muss ich fliegen? Gibt es eine Hang- lage oder von unten nicht einseh- bare Stellen? Macht ein Umsetzen zwischendurch Sinn, etwa weil von der neuen Position ein Teil der aktu- ellen Wiese besser beflogen und in der Folge von dort gleich die nächs- te Wiese abgesucht werden kann? Erst denken, dann fliegen – die Zeit ist gut investiert!

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